Buchtipps der AG Palästina

Ilan Pappe
Die ethnische Säuberung Palästinas
Edition Ostend im Westend Verlag, 2006 erschienen, deutsche Ausgabe 2019. ISBN: 976-3-86489-256-1
Eine verständliche Darstellung, warum die zwei Jahre vom 29. November 1947 (UNO-Resolution 181 zur Teilung Palästinas) bis zum Waffenstillstand zwischen Israel und Ägypten am 24. Februar 1949 in das kollektive palästinensische Gedächtnis als die Katastrophe, die „Nackba“, eingegangen sind. Aus dem Klappentext des Buches:
Professor Ilan Pappe ist einer der Protagonisten der „Neuen israelischen Historiker“, die für eine Revision der „offiziellen Geschichtsschreibung des Zionismus und des Staates Israel und für einen kritischen Ausgleich mit den Palästinensern plädieren“.
Pappe, geboren 1954 in Haifa als Sohn deutscher Juden, die aus dem Nazireich geflüchtet waren, studierte in Jerusalem und promovierte in Oxford. Er war Leiter des Friedensforschungsinstituts Givat Haviva und lehrte bis Anfang 2007 politische Wissenschaft an der Universität Haifa. Pappe geriet fachlich und politisch wiederholt in Konflikt mit der Universitätsleitung, bis er schließlich die Hochschule mit der Begründung verließ, es sei zunehmend schwierig, mit seinen unwillkommenen Meinungen und Überzeugungen in Israel zu leben und zu lehren. Er zog nach Großbritannien, wo er zurzeit eine Professur für Geschichte an der Universität Exeter innehat.
Ulrich Duchrow, Hans G. Ulrich (Hg.)
Religionen für Gerechtigkeit in Palästina-Israel
Verlag Stiftung Hirschler, 3. Auflage, 2019. ISBN 978-3-9818916-2-1
Aus dem Klappentext des Buches:
„Dieses Buch entstand aus dem Bd. 7 der internationalen Buchserie „Die Reformation radikalisieren/Radicalising Reformation“ (LIT-Verlag Münster). Das hier vorliegende Buch bezieht die Realität in Palästina/Israel auf die Vision des Paulus vom Zusammenleben der Juden mit allen anderen Völkern als der Gemeinschaft des Messias Jesus. Luther deutet die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium falsch, indem er daraus Feindbilder entwickelt. Diese sind heute wiederbelebt. Ihnen wird auch aus muslimischer Sicht entschieden widersprochen. Zwei jüdische Beiträge kritisieren aus der Sicht der Propheten und der bekennenden Kirche den Missbrauch des christlich-jüdischen Dialogs zur Legitimation des Staates Israel.“
Nurit Peled-Elhanan
Palästina in israelischen Schulbüchern
Ideologie und Propaganda in der Erziehung
Verlag Stiftung Hirschler 2021. ISBN: 987-3-9818916-7-6
Diese Übersetzung wurde weitgehend von engagierten Mitgliedern der Evangelischen Akademikerschaft in Deutschland (EAiD) durchgeführt.
Nurit Peled-Elhanan (*1949) ist Professorin für Sprachunterricht an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Hebräischen Universität Jerusalem. Sie ist Preisträgerin des Sacharowpreises für Menschenrechte und Gedankenfreiheit, verliehen 2001 vom Europäischen Parlament. Nach der Ermordung ihrer 13-jährigen Tochter 1997 durch einen Palästinenser suchte sie die Gründe für den Hass auf beiden Seiten und schrieb dieses Buch. Sie ist Mitglied der israelisch-palästinensichen Vereinigung „Trauernde Eltern für Frieden“, Mitbegründerin des Russel-Tribunals für Palästina 2009 sowie Mitunterzeichnerin des offenen Briefes an Minister Seehofer und Kanzlerin Merkel (2020), mit dem die Entlassung des Bundesbeauftragten für Antisemitismus Felix Klein wegen dessen Verleumdungsangriffs (shameful attack) auf Professor Achille Mbembe gefordert wird.