Solidarität mit Romana Knezevic, rote Karte für Asklepios – Dauermahnwache in St. Georg

Attac Hamburg erklärt sich solidarisch mit Romana Knezevic!
Erst beklatscht, jetzt gekündigt

Schon seit langem kämpfen die Pflegekräfte in den Hamburger Krankenhäusern um eine längst überfällige Verbesserung ihrer katastrophalen Arbeitsbedingungen und gegen die massive Personalnot. Am 17. Dezember 2020 berichtete Romana Knezevic, Pflegekraft und Betriebsrätin der Asklepios-Klinik St. Georg, in der Fernsehsendung Hamburg Journal über die miserablen Zustände in dem Krankenhaus, weswegen ihr nun gekündigt werden soll. Über die Rechtmäßigkeit der Kündigung wird am 1. Februar 2021 vor dem Arbeitsgericht Hamburg verhandelt.

Viele Organisationen und Personen in Hamburg sind über die Kündigung empört. Zu Romanas Unterstützung findet täglich von 12 bis 20 Uhr eine Mahnwache vor dem Haupteingang der Asklepios-Klinik St. Georg statt. Außerdem wurde eine Onlinepetition gestartet: Covid19: Krankenhausbeschäftigte fordern Mitsprache und Entlastung – Schluss mit Einschüchterungen.

Attac Hamburg ruft dazu, sich an der Mahnwache zu beteiligen und die Petition zu unterzeichnen!

Der Kampf der Pflegekräfte geht uns alle an, denn wir alle haben Anspruch auf ein optimal ausgestattetes Gesundheitswesen: Gesundheit ist ein Menschenrecht! Die Missstände in den Krankenhäusern sind mit Artikel 1 des Grundgesetzes nicht vereinbar. Sie sind eine direkte und zwangsläufige Folge der zunehmenden und politisch gewollten Profitorientierung und Privatisierung im Gesundheitswesen.

In Hamburg weigern sich die politisch Verantwortlichen und Asklepios nicht nur, die Missstände zu beseitigen, sie verweigern auch jeden Dialog mit den Beschäftigen.

Oberster Grundsatz dabei ist: Das Kapital darf nicht angetastet werden.

Die Warnung dahinter lautet: Wer nicht artig ist, wird abgestraft.

Statt Menschen, die die Wahrheit über Zustände am Arbeitsplatz aussprechen, – sogenannte Whistleblower – in ihrer Existenz zu bedrohen, ist es an der Zeit, die Kapitalseite für solche Missstände haftbar zu machen. Die Corona-Pandemie macht es deutlich: Privatpersonen werden bestraft, wenn sie die Auflagen und Beschränkungen missachten. Unternehmer*innen, in deren Betrieben Menschen wegen unzureichender Schutzmaßnahmen mit Covid-19 infiziert werden, kommen ungestraft davon (Tönnies und Co.).

Weitere Informationen

Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus
Hamburger Krankenhausbewegung
Gemeingut in BürgerInnenhand
Corona-Krise sorgt für angespannte Lage auf Intensivstationen (Hamburg Journal vom 17. Dezember 2020, verfügbar bis 17. Dezember 2021)

Weitere Beiträge zum Thema auf der Website von Attac Hamburg

Hört auf die Beschäftigten!
Lockdown und Klinikschließungen passen nicht zusammen!
Krankenhaus Groß-Sand darf nicht geschlossen werden!
Corona – für Asklepios-Kliniken in Hamburg auch ein Geschäftsmodell
Weiteren Verkauf von Gemeingut verhindern